Baumschule Karl Wendt
 
 
 
 
Tipp des Monats Juli
 

Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren sind reif. Nach der Ernte brauchen auch diese Sträucher oder Bäumchen Pflege. Damit im kommenden Jahr wieder eine reiche Ernte zu erwarten ist, bekommen sie eine kleine mineralischen Volldüngergabe, denn die Blütenknospen werden jetzt angelegt. Johannisbeeren und Stachelbeeren werden nach der Ernte ausgelichtet, vor allem alte, dunkle Triebe werden entfernt, dass erleichtert auch das Pflücken. An Bäumchen werden der Pfahl und auch das Bindeband auf Schäden kontrolliert. Bei Himbeeren werden die abgetragenen Ruten nach der Ernte bis in den Boden hinein abgeschnitten.

Der Juli kann sehr heiß und trocken werden. Pflanzen, die erst vor kurzem frisch gesetzt wurden, haben jetzt besonderen Stress. In der Anwachsphase, die bei größeren Pflanzen bis zu drei Jahre dauert, ist eine regelmäßige und ausreichende Bewässerung wichtig. Es ist ratsam an heißen Tagen abgestandenes Gießwasser zu verwenden, so bekommen die Pflanzen keinen Kälteschock. Auch sollte lieber einmal weniger, aber dafür um so kräftiger gegossen werden, denn über eine längeren Zeitraum im Wasser stehen, mögen die meisten Pflanzen auch nicht.

Kronen von jüngeren Obstbäumen werden im Juli in Form gebracht, Leittriebe bekommen einen Stab und Langtriebe werden wie bei Spalierobst waagerecht gebunden. Nicht benötigte Triebe werden entfernt. Größere Bäume sind auszulichten und können in der Höhe zurückgeschnitten werden. In der Wachstumszeit heilen die Schnittwunden viel schneller.

Abgeblühte Gehölze sind, soweit notwendig, zu schneiden. Auf alle Fälle sollten aber Fruchtstände, wie bei Rosen, Flieder oder Pfingstrosen entfernt werden.

Süßkirschen werden mit Stiel geerntet, damit kein Saft austritt. Frühe Pflaumen sind reif, wenn gesunde Früchte von selbst abfallen. Auch die ersten Pfirsiche sind erntefertig. Bei starkwüchsigen Obstbäumen ist jetzt ein "Sommerschnitt" möglich. Ende des Monats beginnt die Pflanzzeit für Erdbeeren. Nach zwei bis drei Jahren sinkt der Ertrag deutlich, dann sollten an anderer Stelle neue Erdbeersetzlinge gepflanzt werden.

Remontierende Stauden wie Erigeron, Rittersporn und Salbei, werden nach der Blüte total abgeschnitten. Anschließend düngen und wässern, so daß sie Anfang September ein zweites Mal kräftig blühen. Gießen ist ganz wichtig, aber nur morgens und in großen Trockenperioden auch abends. Tagsüber würde zuviel Wasser über den Boden verdunsten und die Blätter können bei Benetzung verbrennen. Der Boden muss durchdringend gewässert werden, damit tatsächlich die Wurzeln davon profitieren. Für die Blumenwiese ist es jetzt an der Zeit zu mähen.

 
Heckenschnitt

Entscheidend für das Aussehen einer geschnittenen Hecke in späteren Jahren ist ihre Behandlung in den ersten Standjahren. Man muß vor allem bei jungen Heckenpflanzen der Versuchung widerstehen, die Pflanzen möglichst rasch in die Höhe wachsen zu lassen.

Nimmt man vom jährlichen Zuwachs zu wenig fort, wird sich an den verbleibenden Zweigen keine ausreichend starke Verzweigung einstellen, in der Folge entsteht eine sparrig verzweigte, durchsichtige Hecke. Die notwendige Stärke des Rückschnittes in der Höhe und an den Flanken läßt sich nicht in Zentimetern angeben, er ist abhängig von Art und Alter der Heckenpflanzen.

Den Hauptschnitt an einer sommergrünen Hecke legt man in die Zeit der Vegetationsruhe. Zu dieser Zeit kann man eine Hecke am besten formen und notfalls auch einmal bis ins alte Holz zurück schneiden. In der Vegetationszeit schneidet man mindestens ein zweites mal. Man tut dies in der Regel nicht vor Ende Juli, um die Vogelbrut nicht zu stören. Immergrüne Hecken werden häufig zweimal geschnitten, am besten im Frühjahr kurz nach dem Austrieb und im Herbst nach Abschluß des Triebwachstums vor dem ersten Frost.

Eine Hecke wird sich in der Regel dann am besten entwickeln, wenn die Seitenwände nicht senkrecht, sondern in Trapezform geschnitten werden, der untere Teil der Hecke steht dann besser zum Licht, wodurch das Triebwachstum gefördert wird. Nur wenige Arten, etwa Buche und Hainbuche, verkahlen auch dann nicht von unten her, wenn ihre Seiten senkrecht geschnitten werden, allerdings nur unter der Voraussetzung, daß sie regelmäßig geschnitten werden und völlig frei stehen.

Wird eine Hecke nach vielen Jahren zu hoch oder ist sie in den unteren Partien kahl geworden, läßt sie sich fast immer bis ins alte Holz zurücknehmen und neu aufbauen. Diese Aussage gilt aber nur für die in Hecken verwendeten sommergrünen Laubholzarten. Unter den Nadelgehölzen läßt sich nur die Eibe und der Lebensbaum einen derart starken und rigorosen Rückschnitt gefallen.

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